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Meinem Welpen das Verhalten ohne Leine beibringen

von | 29.Okt.2015 | Mein Welpen Blog, Meine sanfte Welpenausbildung, Meinen Welpen gewaltfrei aufziehen |

Immer, wenn wir unseren Welpen belohnen wollen, dann geben wir ihm ein Hundeleckerli oder auch einen ermunternden Klaps. In diesem Beitrag werde ich zu erklären versuchen, wie du Verhalten innerhalb deiner sanften Ausbildung belohnen kannst mit dem Loslassen von der Leine. Es geht darum, wie du ihm beibringst, mit seiner Aufmerksamkeit bei dir zu sein ohne dass er an der Leine ist.

Das Premack-Prinzip und seine Wirkung auf Hunde

Das Premack-Prinzip wird nach dem Verhaltensforscher Dr. Premack genannt, der im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit herausfand, dass das Verhalten, was man gerne und lieber anwendet, es auch häufiger tut, als das, was weniger gern gemacht wird. Sehen wir es in der Beziehung zwischen dir und deinem Hund, dann denkst du hauptsächlich gleich an seine fortwährende Ablenkung als Hindernis seiner Ausbildung während dem Spazierengehen draußen in der Natur. Da gibt es immer wieder Eichhörnchen und sein Schnüffeln überall links und rechts des Weges. Das Premack-Prinzip macht es möglich dieses ungewünschte Verhalten umzudrehen. Anstatt deinen Welpen von seinem ungewünschten Verhalten abzubringen, das er so interessant findet, belohnst du ihn einfach noch dafür. Ich werde dir erklären, wie du diese Methode anwendest, wenn du deinen Hund von der Leine lässt.

Wie du nun deinem Welpen das Verhalten ohne Leine vermittelst

Wenn dein Hund ohne Leine läuft, ist seine große Neugier geweckt, endlich alle Gerüche und Geräusche in seiner Umgebung mit Leidenschaft aufzunehmen. Ein freilaufender Hund ist sicherer, wenn er immer mal wieder seine Aufmerksamkeit auf dich gerichtet hat. Wer aber möchte nach seinem Hund immer und immer wieder rufen, während er die Natur genießt und mit seinen Artgenossen spielt und kommuniziert? Das ist ziemlich unmöglich. Deinem Hund seine Aufmerksamkeit auf dich beizubringen ist etwas ganz anderes, als nach ihm zu rufen, damit er kommt. Es sind unterschiedliche Fähigkeiten notwendig. Denn bei dem einen Beispiel wird er zwischendrin nur kurz anhalten und schauen, ohne dass du ihm etwas zurufen musst. Fang mit ihm im Garten oder auf einem sicheren eingezäunten Platz an, der nicht neu für ihn ist und wo es keine besonders interessanten Dinge für ihn zu sehen gibt. Lass deinen Hund zunächst an der Leine bis er zumindest kurz seine Aufmerksamkeit bei dir hat. Dann sagst du „Ja!“ und machst seine Leine los. Es wird deine erste Lektion sein, in der du seine gerade von ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit mit seiner Freiheit für das Schnüffeln und seinen weiteren Entdeckungen dabei belohnt hast. Von jetzt an wirst du immer auf den Augenblick warten, bis er seine Aufmerksamkeit bei dir hat und lässt ihn zur Belohnung los, damit er frei laufen kann. Und nur dann!

Wie du die Aufmerksamkeit deines Welpen bekommst

Während du und dein Welpe auf dem eingezäunten Übungsplatz herum laufen, werden seine Aktivitäten ihn früher oder später wieder in deine Nähe bringen. Sage mit ruhigen und fröhlicher Stimme „Ja!“, gib ihm einen Hundekeks oder lege ihn vor dir auf die Seite, um ihn zu knuddeln. Die Belohnung ist der eine Teil deines Lobes. Dann aber kommt der zweite Teil. Du gibst ihm jetzt einen ermutigenden Klaps und schickst ihn wieder zum Spielen und seinen weiteren Entdeckungsvorhaben. Mit großer Wahrscheinlichkeit sieht er seine Aktionen, das Herumlaufen und das angeborene „Hund-zu-sein“ als wesentlich größere Belohnung an als seine vorübergehende  Aufmerksamkeit auf dich. Gib deinem Welpen ab und zu einen Hundekeks, lege ihm die Leine wieder an, warte auf seine Aufmerksamkeit für dich und bestätige diese dann mit einem freundlichen „Ja!“. Daraufhin lässt du ihn von der Leine. Mit dem Verlauf dieser oft durchgeführten Übung wirst du von deinen Welpen für die Belohnungen seine Aufmerksamkeit bekommen, für die er immer etwas mehr spielen darf. Viele werden bei dieser Übung in einer nicht zu interessanten Übung feststellen, dass ihre Hunde mehr und mehr in ihrer direkten Nähe verweilt. Es gibt ja auch nicht mehr viel zu entdecken. Es sollte nun der Zeitpunkt gekommen sein, der allmählich zum Ende dieser Übungseinheit führen kann. Damit er aber nicht vor Langeweile enttäuscht wird, während er sein Herumstromern aufgegeben hat, denke dir schnell einige Tricks aus, die du zusammen mit ihm machen kannst.

Ein wichtiger Hinweis und ein erklärendes Beispiel für dich

Es gibt einen wichtigen Punkt bei der Entwicklung und dem Verhalten deines Welpen und seinen gemeinsamen Aktionen mit dir. Er ist auf deine Belohnungen fixiert und hofft darauf, dass es wieder geschieht. Aber etwas anderes geschieht dabei ebenso. Situation A ist die Aufmerksamkeit, die er dir schenkt, sieht Situation B voraus, nämlich die Möglichkeit, seine Freiheit auszuleben. Wenn Ereignis A das Ereignis B voraussieht und B ist das Schönste, dann verspricht A auch zunehmend sehr schön zu sein. Ich mache dieses Prinzip mal an einem menschlichen Beispiel deutlicher, was dieses Verhalten bedeutet. Nehmen wir mal an, du hast jemand kennengelernt und empfiehlst deinem neuen Freund oder deiner neuen Freundin, einen bestimmten Klingelton deiner Wahl nur für dich einzusetzen, wenn sie oder er dich anruft. Du hast bereits festgestellt, dass es dir macht es unheimlich Spaß macht, mit ihr oder ihm zu telefonieren. Was meinst du, was du wohl immer wieder empfinden wirst, wenn du diesen Klingelton hörst? Genauso gut geht es deinem Hund im Augenblick seiner Aufmerksamkeit auf Dich.

Übungen mit deinem Welpen in anderen Umgebungen

Nachdem du mit deinem Welpen in gewohnter Umgebung auf einem nicht sonderlich interessanten Grundstück deine Übungen wie beschrieben gemacht hast, solltest du sie auch in einer anderen Umgebung fortsetzen. Je mehr du mit ihm an anderen Stellen deine Übungen machst, desto aufmerksamer wird dein Hund dir gegenüber werden, bevor du ihn von der Leine lässt. Und sobald er frei läuft, wird er oft genug mit seinem Blickkontakt bei dir sein. Wenn du ihm zwischendurch einen Hundekeks gibst oder mal einen Ball wirfst, so gib ihm gleich wieder die Gelegenheit für seine weiteren eigenen Exkursionen.

Wie du schließlich deinen Hund begeisterst mit dir an der Leine zu laufen

Es ist auf jeden Fall klar, dass der Zeitpunkt kommen muss, dass dein Welpe wieder an die Leine gehört, wenn es nach Hause geht. Für viele Hunde bedeutet es, dass der Spaß sie nun vorüber ist. Jedoch nicht für deinen Hund! Du hast ihm dagegen beigebracht, wenn er an der Leine ist, wird auch die Gelegenheit zum Spielen wieder kommen. Außerdem kannst du dir die Zeit nehmen, während er mit dir an der Leine zum Auto oder nach Hause läuft, ihm einen Stock zu geben oder einen Ball, den er in seinem Maul trägt. Sprich mit ihm und belohne ihn mit einem Leckerbissen oder mit einem herzhaften Knuddeln.

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